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Kümmerer – als moderner „Servant Leader“ gesehen

Kümmerer  ist „dienender Leiter“ par excellence. Nach den Kriterien, die Greenleaf für „dienende Leiter“ nannte, treffen diese auf Kümmerer  zu:

  1. Der „dienende Leiter“ ist zuallererst Diener; die mit ihm wirkenden Menschen wachsen in ihrer Persönlichkeit.

  2. Die Mitwirkenden werden gestärkt, weiser, freier, autonomer.

  3. Authentische Leiter werden von ihren Mitwirkenden gewählt, weil sie als Personen überzeugen, intuitiv Verhältnisse erkennen, auf die mit gezielten Maßnahmen geantwortet wird, er hat Weitsicht.

  4. Er hört aufmerksam auf die Not der Menschen.

  5. Er hat die Fähigkeit, Stärken und Schwächen seiner Mitmenschen zu erkennen, und sie ihren Fähigkeiten nach einzusetzen.

  6. Er schätzt sehr schnell Situation sachgerecht ein.

  7. Stärke der Überzeugungskraft ist Grundlage für das nationale und alsbald europaweite Hilfsprogramm operativ werden zu lassen.

  8. Er hat heilenden, entschärfenden Einfluss, um eine Gemeinschaft zu bilden, die in kurzer Zeit in unerwartete Größen hineinwächst.

  9. Die Kraft der Kontemplation und Zurückgezogenheit ist seine Grundlage für Lebens- und Glaubenskraft, für die demütige Haltung, daß Glauben und Tun wesentlich von Gottes Gnade geführt sind.

  10. Er stärkt andere, wenn eine Aufgabe beginnt, sich selbst zu entwickeln; er lässt zu, dass andere sich ändern und in verschiedener Weise dienen wollen.

 

Vinzenz von Paul hat bereits im Anfang des 17. Jahrhunderts die Grundlagen des „dienenden Führens“ erkannt und höchst erfolgreich zum Nutzen von Menschen realisiert. Seine Steuerungsmethode, die Einberufung von „Konferenzen“ für die Besprechung von speziellen Themen, die landes- und weltweite Kommunikation mittels tausender Briefe und die Begleitung einzelner Projekte sind beispiellos. Sein Blick auf Menschen richtet sich auf die Ärmsten, Kinder, Geisteskranken. Sie sind seine Könige, in denen er Jesus erkennt. Ziel und Methode sind einzigartig und beispielhaft. Er errichtete eine gewaltige, höchst effiziente Organisation, um Menschen in geistlicher, geistiger und materieller Not nachhaltig zu helfen. Er ließ nicht nur Armen Mittel zukommen, sondern half ihnen auch, dass sie künftig selbst für sich sorgen konnten. Er sorgte so für Selbstachtung der Menschen.

 

Vinzenzbrüder leisteten und leisten täglich nach dem Vorbild von Vinzenz v. Paul Großartiges. Sie tun es in der Nachfolge Jesu, die immer wieder neu getan sein will. Wir wollen wissen, wer wir als Vinzenzbrüder sind. „Kein Sollen oder Tun kann je ersetzen, was einem Menschen fehlt, der nicht weiß, wer er ist, weil er den Zuspruch nicht erfährt, der es ihm zeigt.“1 Im Glauben erfahren wir Zuspruch, es ist nur erkennen.

 

Wir arbeiten weiter daran, Voraussetzungen der „dienenden Leitung“ so zu vermitteln, daß Verständnis und Begeisterung wachsen. Wir sind auf dem richtigen Weg!

 

1Schleske, Martin, Geigenbauer, Der Klang: Vom unerhörten Sinn des Lebens,12. Auflage, München 2010, S.81;